Projekt im Masterstudium
von Jakob Schwarz und Niklas Hamann
von Jakob Schwarz und Niklas Hamann
Mentoring: Prof. Gerd Flohr
HTW Dresden - Fakultät Design, 2015
Material: Eichenholz, Stahl gepulvert, Industriekugellager
Software: Rhinoceros 3D, Adobe Illustrator
Hardware: CNC-Fräse, Drehbank, Wasserstrahlschneider
Maße: 47cm / 52cm / 52cm
Sitzen ist ungesund - Stehen ist die Lösung, fertig? Nun, ganz so einfach ist es sicher nicht. Das Sitzen kann als uralte Kulturtechnik der Menschheit angesehen werden und ist aus unserem Alltag kaum mehr wegzudenken. Doch es macht sehr wohl einen Unterschied auf was wir uns setzen und so ist die Vielfalt an Sitzgelegenheiten scheinbar unendlich.
Die meisten Stühle, die mit dem Ziel des gesünderen, aktiven Sitzens entwickelt wurden, haben oft eins gemeinsam: viel Technik, viel Kunststoff oder Metall, und eine mechanisch ungemütliche Anmutung. Warum muss das so sein? Haben wir uns gefragt, und FLOAT entworfen.
FLOAT vereinigt Stilelemente des skandinavischen Designs mit einer simplen und ehrlichen Mechanik. So entsteht eine ästhetische Verbindung, die das aktive Sitzen in den Heimbereich bringt. Das Prinzip hierbei ist eine nach unten gewölbte Sitzfläche, die auf sechs Kugellagern in alle Richtungen gleiten kann. Besonders dabei ist, dass der Drehpunkt nicht wie bei einem einbeinigen Hocker unterhalb der Sitzfläche, sondern darüber liegt. Dies äußert sich darin, dass man beim Sitzen nicht balancieren muss, sondern eher ein Gefühl wie auf einer Schaukel hat und stets sanft zur Mitte zurück rutscht.
Die verwendeten Kugellager sind Halbzeuge aus der Industrie und werden normalerweise in Frachtböden eingebaut. Sie sind extrem belastbar und langlebig. Sollte es dennoch zu einem Defekt kommen, können sie leicht ausgetauscht werden. Die stählerne Aufnahme für die Kugellager wird hochpräzise per Wasserstrahl ausgeschnitten, gebogen und mit den Verbindern für die hölzernen Beine verschweißt. Die Sitzfläche liegt lediglich auf und ist mit einem Anker gegen ein Herunterfallen geschützt.